
-
"Zeitnah": DFB-Präsident Neuendorf über Völlers Vertrag
-
US-Supreme Court erlaubt Abschiebungen nach Gesetz aus dem 18. Jahrhundert
-
Ohne Draisaitl: Nächste Niederlage für die Oilers
-
Trump kündigt direkte Gespräche mit Iran über Atomprogramm an
-
Klinsmann: Kane beim Ballon d'Or "in den Top-Drei"
-
NBA: Nächste Pleite für Schröder mit den Pistons
-
Freigang über Konkurrenzkampf: "Denke nicht darüber nach"
-
Laimer über Sitznachbar Müller: "Ein Unikat"
-
Klinsmann wünscht sich Müller in der MLS: "Würde reinpassen"
-
Trump unterzieht sich am Freitag jährlichem Gesundheitscheck
-
Prozess gegen Ex-Präsident Sarkozy wegen libyscher Gelder: Plädoyer der Verteidigung
-
Iran kündigt "indirekte" Gespräche mit den USA am Samstag an
-
Blondie-Schlagzeuger Clem Burke im Alter von 70 Jahren gestorben
-
USA: Supreme Court setzt Rückkehr von irrtümlich abgeschobenem Salvadorianer aus
-
Gesundheitsministerium: Drei Tote bei israelischen Angriffen im Südlibanon
-
Trump lehnt Zoll-Pause ab - US-Börsen bleiben auf Achterbahnkurs
-
US-Präsident Trump: Direkte Gespräche mit Teheran am Samstag
-
Streit um irrtümlich abgeschobenen Salvadorianer landet bei oberstem US-Gericht
-
Frankreich, Ägypten und Jordanien wollen Kontrolle der Autonomiebehörde über Gazastreifen
-
Robert De Niro wird im Mai in Cannes mit Goldener Ehrenpalme ausgezeichnet
-
Trump heizt Zollkonflikt mit China an: Drohung mit neuen Aufschlägen von 50 Prozent
-
Rechtsstreit verloren: Keine Sozialversicherung für belgischen Prinzen Laurent
-
Trump trifft Netanjahu - Pressekonferenz abgesagt
-
Trumps Zollpolitik: Europas Börsen schließen deutlich im Minus
-
Nach Trumps Zöllen: Mexikos Präsidentin schließt Zölle auf US-Importe nicht aus
-
Trump-Zölle: Kritik von US-Wirtschaftsbossen wächst
-
IStHG bestätigt Entschädigungszahlungen an Opfer der ugandischen LRA-Miliz
-
Trump droht China mit weiteren Zoll-Aufschlägen von 50 Prozent
-
Passagierschiff havariert vor Kühlungsborn und droht zu sinken
-
Weitere Umfrage sieht AfD gleichauf mit Union - Linke schließt zu Grünen auf
-
Papst spendet vier Krankenwagen zum Einsatz an Front in der Ukraine
-
Obduktion in Münster: Tod von Lastwagenfahrer keine Folge von Flucht vor Polizei
-
Meniskusriss: Saisonaus für Schlotterbeck
-
Langjährige Haftstrafen nach Tötung von 26-Jährigem an Berliner U-Bahnhof
-
Boeing wendet US-Zivilprozess zu Absturz in Äthiopien 2019 durch Vergleich ab
-
BGH bestätigt Schuldspruch gegen früheren Lokalpolitiker wegen Sexualdelikten
-
Turbulenzen an der Wall Street - Trump gibt Durchhalteparolen aus
-
Gericht: Verurteilte KZ-Sekretärin Irmgard F. im Alter von 99 Jahren gestorben
-
Deutsche Klimaaktivistin erhält zweijähriges Aufenthaltsverbot in Österreich
-
Börsencrash: Verbraucherorganisation rät von "übereilten" Aktienverkäufen ab
-
IEA empfiehlt zum Gelingen der Energiewende niedrigere Verbraucherpreise
-
Liebesbetrug und Geldwäsche: Prozess gegen nigerianische Mafia in München
-
Polizei findet 35 Kilogramm Pyrotechnik bei Jugendlichen im Allgäu
-
Algerier wegen Anschlags in Lyon mit 15 Verletzten zu Haft verurteilt
-
180 bis 950 Euro: Bewerbung für Finaltickets ab sofort möglich
-
Dutzende tote Nutztiere auf Hof in Baden-Württemberg gefunden
-
Gipfel in Kairo: Frankreich und Ägypten fordern Rückkehr zu Waffenruhe im Gazastreifen
-
Tödlicher Unfall mit E-Scooter in Saarbrücken: Bewährungsstrafe für Autofahrer
-
Geschäftsklima: Stimmung unter Selbstständigen hellt sich auf
-
Krisentreffen in Berlin: Scholz berät mit Chefs von Union und SPD über US-Zölle

Klage gegen RWE: Peruanischer Bauer fordert "Klimagerechtigkeit"
Der peruanische Kleinbauer Saúl Luciano Lliuya fordert von dem deutschen Energiekonzern RWE Unterstützung für die Abmilderung der Folgen des Klimawandels. Vor dem Oberlandesgericht in Hamm startete am Montag die Verhandlung zu Lliuyas Klage gegen den Essener Kohlekonzern. "Wir haben zehn Jahre lang auf diesen Tag gewartet", sagte Lliuya vor Beginn der Verhandlung. Er hoffe auf "Klimagerechtigkeit".
Lliuya, der in seiner Forderung von der Organisation Germanwatch unterstützt wird, möchte erreichen, dass sich RWE an Schutzmaßnahmen gegen den Klimawandel in seiner Heimat beteiligt. Dort wird befürchtet, dass der Andensee Palcacocha wegen einer Gletscherschmelze überlaufen und eine Flutwelle auslösen könne. RWE als einer der größten Treibhausgasemittenten Europas sei dafür mitverantwortlich, argumentiert Lliuya.
Vor Gericht ging es zunächst um die Frage, ob es eine hinreichende Gefahr durch eine von Gletscherschmelzen ausgelöste Flutwelle gibt. Der vom Gericht bestellte Gutachter Rolf Katzenbach hatte sich in Peru vor Ort ein Bild der Lage gemacht und schätzt die Gefahr einer Flutwelle in den kommenden 30 Jahren auf unter drei Prozent.
Der Geotechniker verwies in seinen Ausführungen unter anderem auf Erdbeben in der Vergangenheit, die jeweils nicht zu einer drastischen Flut ausgehend vom Palcacocha geführt hätten. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Gefahr durch Gletscherabbrüche erhöhe. Vielmehr stehe das Gestein am See "wie eine Eins", sagte Katzenbach vor Gericht. Auch seien in Bereichen, an denen sich das Eis bereits zurückgezogen habe, keine Felsrutsche zu beobachten gewesen.
Germanwatch schätzt die Gefahr größer ein. Die schmelzenden Gletscher ließen den Wasserpegel steigen. "Zugleich taut auch der Permafrost im Fels oberhalb des Sees, sodass es zu Abbrüchen kommen kann, die eine verheerende Flutwelle auslösen könnten", erklärte die Organisation.
Lliuya hatte 2015 seine Klage vor dem Landgericht Essen eingereicht, welches zunächst ablehnte. In Berufung feierte der Peruaner dann einen Teilerfolg: Ende 2017 ordnete das Oberlandesgericht Hamm eine Beweisaufnahme an, da die Klimaklage des Bauern schlüssig begründet sei. Einen Antrag von RWE dagegen wies das OLG zurück. Auch wegen der Corona-Pandemie deutlich verzögert reiste schließlich 2022 eine Gutachterdelegation nach Peru.
Sollte das Gericht nun eine ausreichend große Gefahr für Lliuyas Haus sehen, müsste im nächsten Schritt die Verantwortung von RWE dafür geklärt werden. Der Vorsitzende Richter Rolf Meyer deutete bereits an, dass dies "in rechtlicher Hinsicht schwierig" sei, da eine konkrete Beeinträchtigung des Kläger noch nicht vorliege.
Lliuya fordert eine Beteiligung von RWE an den Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro für die künstliche die Absenkung des Wasserpegels des Palcacocha-Sees. Daran solle sich der Konzern, der Milliarden an Tonnen Kohle gefördert und dem Kläger zufolge so maßgeblich zur Erderwärmung beigetragen hat, in Höhe seines Anteils an den weltweiten CO2-Emissionen beteiligen.
2015 lag dieser Anteil bei 0,47 Prozent, daraus ergab sich die Summe von 17.000 Euro, die Lliuya von dem Konzern einforderte. Laut dessen Anwältin Roda Verheyen hat sich der Anteil mittlerweile auf 0,38 Prozent verringert.
RWE weist die Vorwürfe grundsätzlich zurück. Der Konzern argumentiert unter anderem, sich immer an staatliche Vorgaben für Treibhausgasemissionen gehalten zu haben. Inzwischen verfolge das Unternehmen auch das Ziel, bis 2040 CO2-neutral zu werden. Zudem gibt es laut einem Unternehmenssprecher "keine Rechtsgrundlage für die Haftung einzelner Emittenten für global wirkende Vorgänge wie den Klimawandel".
"Ich bin sehr emotional und aufgeregt", sagte Lliuya vor Verhandlungsbeginn. Zum Gericht wurde er von Klimaaktivistinnen und Aktivisten begleitet, vor dem Gericht in Hamm fanden sich rund 50 Menschen ein.
J.Sauter--VB